Habermann: Im Krieg stirbt die Unschuld zuerst

Die Verfilmung des Buchs „Habermanns Mühle“ erzählt die Geschichte des Unternehmers August Habermann, der Anfang der dreißiger Jahre als gutgestellter Bürger in einem Dorf lebt, in dem seine Familie bereits über Generationen eine Mühle und ein Sägewerk betreibt. Die Familie beschäftigt sehr viele Mitarbeiter aus dem Umkreis. August lernt die „Halbjüdin“ Jana kennen und die beiden heiraten. Zuerst wird die Hochzeit von der Gesellschaft begrüßt, aber das Glück des jungen Paares wird schnell durch den aufstrebenden Nationalsozialismus getrübt.

Habermann: Im Krieg stirbt die Unschuld zuerst
Dauer: 100 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Juraj Herz
Produzenten: Karel Dirka
Hauptdarsteller: Mark Waschke, Karel Roden, Hannah Herzsprung
Nebendarsteller: Ben Becker, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Franziska Weisz, Zuzana Kronerová, Radek Holub
Studio: Lighthouse Home Entertainment
Sprachen: Deutsch

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Anhänger finden sich in dem kleinen Ort schnell und die Stimmung kippt in der Gemeinde endgültig mit der Herrschaft des SS-Sturmbannführers Kowalski. Er spaltet nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Familien. Das Ehepaar gerät zwischen die Fronten. Das Leben von Jana und August verändert sich schlagartig. Während sie mit Hass zu kämpfen hat, rebellieren bei ihm die Arbeiter und auch er muss sich Anfeindungen aus beiden Lagern stellen. Nicht nur die Tschechen, sondern auch die Deutschen bedrängen August in der aufgeheizten Stimmung, die nicht abkühlen möchte.

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Film ist im Jahr 2010 erschienen. Regie führte der 2018 verstorbene tschechische Regisseur Juraj Herz, der in Deutschland für seine Verfilmungen von Märchen bekannt war. „Habermann: Im Krieg stirbt die Unschuld zuerst“ war sein letztes Projekt. Gedreht wurde der Film im Osten, sowie im Westen von Tschechien. In Sudetenland, dem eigentlichen Handlungsort, gab es keine Dreharbeiten. Die Dreharbeiten brauchten 40 Tage.

Zu den Hauptdarstellern zählen unter anderem Mark Waschke und Hanna Herzsprung, die das Ehepaar August und Jana Habermann spielen. Habermanns Bruder, Hans Habermann wird von Wilson Gonzalez Ochsenknecht verkörpert. Der SS-Sturmanbannanführer wird von Ben Becker gespielt. In weiteren Rollen sind die Schauspieler Karel Roden, Radek Holub, Zuzana, Kronerova sowie Jan Hrušínský, Franziska Weisz und Oldrich Kaiser vertreten. Bei der Verfilmung, der auf der Romanvorlage von Josef Urban basiert, handelt es sich um ein Projekt mit den Produktionsländern Tschechien, Deutschland und Österreich. Der Film hat eine Länge von 104 Minuten. Für das Drehbuch war Wolfgang Limmer zuständig.

Handlung & Inhalt vom Film „Habermann: Im Krieg stirbt die Unschuld zuerst“

Die Handlung beginnt in den späten 1930er Jahren und mündet bis in den zweiten Weltkrieg. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und wirft einen Blick auf die dunklen Ereignisse in der Vergangenheit. Teil des Films sind historische Ereignisse. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Ehepaar Habermann. August Habermann ist angesehener Unternehmer. Seine Familie betreibt bereits über mehrere Generationen eine Mühle und ein Sägewerk in dem zahlreichen Menschen aus der Gemeinde beschäftigt sind.

In den dreißiger Jahren verliebt sich der junge Unternehmer in die jüdische-tschechische Jana, die er heiratet. Zunächst wird seine Hochzeit von der Gemeinde positiv entgegengenommen. Allerdings kippt die Stimmung bald mit dem Aufstreben der Nationalsozialisten. Die „gemischte“ Ehe offenbart sich als Pulverfass und wird von den unterschiedlichsten Charakteren zu eigenen Gunsten gebraucht. Sie gilt als Vorwand. Nicht nur Hanna, sondern auch August steht zunehmend unter Druck. Seine tschechischen Arbeiter werden zu Rebellen und streben gegen den jungen Unternehmer auf.

Die Konflikte spitzen sich zu und münden schließlich in die Besetzung durch die Nationalsozialisten. Im Rahmen des Films werden die Geschehnisse in den Jahren 1937 bis 1947 beschrieben. Zu Beginn sympathisiert Augusts Bruder Hans mit dem Nationalsozialismus. Das Sudetenland wird von den Nationalsozialisten besetzt und die politische Lage ändern sich. Der Einmarsch der Nationalsozialisten spaltet die Gemeinde, die sich in zwei Lager aufteilt. Der SS-Sturmbannführer befeuert die Gemeinde. Er herrscht grob und lässt nichts als Willkür und Gewalt in der Gemeinde walten.

Der SS-Mann ist eisern und lässt sich durch nichts von seinen Plänen abringen. Die Besetzung fordert ihre Opfer. Zwei Deutsche Offiziere werden von Partisanen getötet. Das lässt die Lage aus dem Ruder geraden. Die SS-Männer lassen nicht lange mit ihrer Rache auf sich warten. Sie erschießen aus Rache 20 Dorfbewohner. Die Lage spitzt sich weiterhin zu und die Situation zwischen den Deutschen und die Tschechen eskaliert. August und Jana geraten zwischen die Fronten. Die politische setzt das junge Paar unter Druck. Während August selbst zwischen den Seiten steht, fühlt sich seine Frau bedroht. Er kann sich keinem Lager so recht anschließen. Während die Gemeinde ihn als „Tschechen Freund“ ansieht, sehen die Tschechen in ihm einen Besatzer. Für beide verschlechtert sich die Lage zunehmend.

Fazit & Kritiken zum Film „Habermann: Im Krieg stirbt die Unschuld zuerst“

Der Film „Habermann: Im Krieg stirbt die Unschuld zuerst“ sammelt gleich mehrere Auszeichnungen ein. So ging im Jahr 2010 der Bayrische Filmpreis für Beste Regie an Juraj Herz und der Preis für den Besten Darsteller an Mark Waschke. Ebenfalls erhielt das Historiendrama das „Prädikat Besonders Wertvoll“, das im von der Deutschen Film- und Medienbewertung verliehen wurde. Beim Kansas International Film Festival räumte „Habermann“ den ersten Preis von dem Jewish World Film Festival im Jahr 2010 ab.

Die Kritiken für den Film fallen gut aus. In unterschiedlichen Auszügen werden nicht nur die Schauspieler, sondern vor allem der Regisseur gelobt, der die schwierigen Themen in dem Film treffend adressiert und zu einem stimmigen Bild zusammengefügt.

Allgemein handelt es sich bei dem Film „Habermann: Im Krieg stirbt die Unschuld zuerst“ um ein modernes Historiendrama, das dennoch nah an den tatsächlichen Geschehnissen ist und dem Zuschauer einen Blick in die Ereignisse und einzelene Schicksale, die in Verbindung mit der Geschichte stehen, gibt.

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